V Congreso Internacional de la Sociedad Iberoamericana de Estudios Heideggerianos
Datum: 16.-18. September 2019
Ort: Madrid, Spanien
Vom 16. bis zum 18. September 2019 fand an der Universität Complutense de Madrid die Arbeitstagung „V Congreso Internacional de la Sociedad Iberoamericana de Estudios Heideggerianos“ statt. Ziel der von der Sociedad Iberoamericana de Estudios Heideggerianos veranstalteten Arbeitstagung war die Dialoge des Denkens Martin Heideggers mit anderen Disziplinen.
Im Rahmen der Tagung wurden relevante Auseinandersetzungen zwischen dem Denken Heideggers und verschiedenen Fachrichtungen wie die Wissenschaft, die Biologie, die Kunst und die Linguistik zur Sprache gebracht. Die Rezeption seines Denkens in der Kyoto Schule, in Mexiko und Spanien, sowie sein Einfluss auf andere Denker (Sartre, Marion, Arendt, Gadamer, Cassirer, Scheler) wurden ebenfalls angesprochen.
Unserer Vortrag schrieb sich unter dem Themenschwerpunkt „Heidegger und das Politische“ ein und trug den Titel „Consideraciones sobre el cuerpo, la raza y el mestizaje a la luz de los Cuadernos negros de Heidegger“ (Leiblichkeit, Rasse und Mischung in den Schwarzen Heften Heideggers). Der Vortrag entstand aus der leitenden Frage des Heidegger Seminars von Prof. Peter Trawny im WS2015/2016 an der Bergischen Universität Wuppertal: „Rasse“ und „Geschlecht“ sind Begriffe, unter denen es möglich wäre, eine verborgene Philosophie der Leiblichkeit bei Heidegger zu denken. Zuerst haben wir mittels der Annäherung Heideggers an die Leiblichkeit in den Zollikoner Seminare dargelegt, inwiefern der Leib als „Prothese“ auf den ontologischen Unterschied zwischen dem Vorhandensein und dem „Leiben“ als Bedingung des In-der-Welt-Seins nicht reduziert werden kann. Zum zweiten haben wir gesehen, wie der Begriff von „Rasse“ in derselben Weise als der von Leiblichkeit bearbeitet wird, indem Heidegger die naturalistische oder biologische Interpretation ablehnt, um sie ontologisch als das „Rassige“ zu verstehen. Diese „Geste“ folgt der Unterordnung des „Blutes“ unter der „Stimmung“, der „Erde“ unter dem „Boden“ und der „Leiblichkeit“ unter der „Faktizität“ der Geworfenheit. Gleichzeitig haben wir den aporetischen Charakter dieser Geste gezeigt, indem er eine “Reste” abstoßen muss: im Fall der Rasse, ein Volk, das seinen völkischen Charakter ablehnt. Zum einen versteht das Judentum genau sein „Volkstum“ als „rassisches Prinzip“. Zum anderen führt dieses Verständnis daraufhin zur Vernichtung jeder „Rasse“ als „Volk“, womit es in sich selbst seine eigene „Selbstvernichtung“ als seinsgeschichtlicher Charakter des Volkes zur Folge hat. Zum dritten haben wir versucht die Rasse in ihrer Materialität zur Sprache zu bringen, indem sie als „phänotypische Variation“ oder als die „Unentscheidbarkeit der Mischung“ mittels Deleuze und Guattari auf eine seinsgeschichtliche Aneignung nicht reduziert werden kann.
Ich danke dem ZGS für die finanzielle Unterstützung dieser Konferenzreise.