Zentrum für Graduiertenstudien

Herr Thassilo Polcik

Erziehungswissenschaft

Team

www.erziehungswissenschaft.uni-wuppertal.de/de/personen/thassilo-polcik/

Biografie

Kurzbiographie:

Seit 02/2023: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich „Allgemeine Erziehungswissenschaft / Theorie der Bildung“

01/2020-12/2023: Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Kohärenz in der Lehrerbildung“ (KoLBi)

03/2021: Master of Arts (Philosophie) an der Universität Münster

05/2019-12/2019: Referendariat für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen für die Fächer Englisch, Praktische Philosophie, Philosophie (am 31.12.2019 unterbrochen)

2017-2019: Studentische und wissenschaftliche Hilfskraft an der „Arbeitsstelle Internationale Feuerbachforschung“ am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Münster

09/2018: Master of Education (Philosophie, Englisch) an der Universität Münster

12/2015: Bachelor of Arts (Philosophie, Anglistik/Amerikanistik) an der Universität Münster

2013-2015: Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für English, Postcolonial and Media Studies des Englischen Seminars der Universität Münster

2010: Abitur am Wilhelm-Dörpfeld Gymnasium in Wuppertal

 

 

Titel und Abstract des Dissertationsprojekts:
 

Titel: Der Begriff der Erfahrung in der Bildungsphilosophie. Paradigmatische Positionen und (philosophie-)didaktische Implikationen

Abstract: Was für ein Erfahrungsprozess ist Bildung? Spätestens seit der spezifisch modernen Fassung des Bildungsbegriffs im Neuhumanismus wird davon ausgegangen, dass Bildung ein an Irritationen, Mängel oder gar Krisen geknüpftes Erfahrungsgeschehen darstellt. Hegel war der Erste, der dies umfassend und systematisch versucht hat, in seiner Phänomenologie des Geistes (1807) zu entwickeln. Im 20. Jahrhundert wird dieser Grundgedanke pragmatistisch (Dewey), phänomenologisch (Buck et al.) und negativ dialektisch (Adorno) ausdifferenziert. Hierbei erfolgen Umdeutungen des von Hegel teleologisch – auf Erkenntnis und Freiheit hin – konzipierten Prozesses. Im Falle des Pragmatismus wird die Wirksamkeit der Handlung und Erkenntnis zum Maßstab bildender Erfahrung, während die – derzeit breit rezipierte – phänomenologische Bildungstheorie in die Aporie eines permanenten Umbruchs mündet. Die kritische Theorie Adornos dagegen hält an den hegelschen Zielen ebenso fest wie an der Vorstellung, dass Bildungsprozesse sich in bestimmten Negationen vollziehen, deutet die Realität aber nicht als bereits gebildete Wirklichkeit, sondern sieht in ihr vielmehr einen systematischen Verhinderungszusammenhang von Erfahrung. Schließlich wird in der gegenwärtig als hegemonial zu betrachtenden Kompetenztheorie Erfahrung – auch wenn sie als zentrale Kategorie (Erpenbeck) verstanden wird – instrumentell auf Problemlösung reduziert, ohne dass konzeptionell eine Reflexion des je gegebenen Problems vorgesehen wäre.

Neuigkeiten

Vortragstätigkeit:

  • The role of crisis in the process of Bildung. 09.05.2024. Im Rahmen des internationalen Seminars „Theory of Bildung in an epocal crisis“, Università di Genova (Italien).
  • Half-education in theory and schoolbooks. 30.05.2023. Im Rahmen der IUC Summer School „Erzählungen des Sozialen“, Dubrovnik (Kroatien).
  • Den „Strukturzusammenhang“ begreifen. Fragmentierung als philosophisches Problem. 13.12.2022. Nachholtermin im Rahmen des Panels „Philosophische Bildung im Lehramtsstudium“ der Tagung „Fragmentierung in der Lehrerbildung“, Bergische Universität Wuppertal.
  • Bildung als Befreiung. Einführung in die kritische Theorie der Bildung. 07.11.2022. Im Rahmen der „Ringvorlesung zur kritischen Theorie“ im Wintersemester 22/23, Universität Oldenburg.
  • Fachunterricht und Schulbuchanalyse am Beispiel von Kants Ethik. 06.10.2022. Im Rahmen der Tagung „Reflexion in der Lehrkräftebildung. Empirisch – Phasenübergreifend – Interdisziplinär“, Freie Universität Berlin.
  • Absolutes Wissen als Telos von Bildung und Befreiung. 25.06.2022. Im Rahmen des Workshops „Mit Hegel“, Universität Kassel.
  • What kind of experience is Bildung? 22.06.2022. Im Rahmen der IUC Summer School „Erzählungen des Sozialen“, Dubrovnik (Kroatien).
  • Adornos Theorie geistiger Erfahrung als Bildungsphilosophie. 10.05.2022. Im Rahmen des Kolloquiums des Arbeitsbereichs Kulturphilosophie und Ästhetik am Philosophischen Seminar der Bergische Universität Wuppertal.
  • Beschädigte Subjektivität. Zur kritischen Bildungstheorie Theodor W. Adornos. 10.03.2022. Im Rahmen der Vortragsreihe „Veranstaltungen zur Ideologiekritik“, Universität Münster.
  • Professionalisierung durch Kohärenz. Lehr-Lern-Formate im Bachelor-Modul „Wissen, Lernen und Lehren in Zusammenhängen“ an der Bergischen Universität Wuppertal (Table Session). 27.11.2021, gemeinsam mit Anne Gräf und Michael Städtler. Im Rahmen der „6. Hildesheimer CeLeB-Tagung zur Bildungsforschung“ (online), Universität Hildesheim.
  • Ein postkolonialer realer Humanismus? Edward W. Saids secular humanism in Kontrast zum junghegelianischen Programm. 30.09.2021. Im Rahmen des Internationalen Symposium „Ludwig Feuerbach und das Programm des realen Humanismus“, Universität Münster.
  • (Philosophie-)didaktische Prinzipien in Hegels Phänomenologie des Geistes. 17.05.2021. Im Rahmen des Kolloquiums „Philosophische Bildung und Didaktik“, Universität Münster.
  • Absolutes Wissen als Telos von Bildung. 22.04.2021. Im Rahmen des Kolloquiums „Bildungsphilosophie und Bildungsgeschichte“, Bergischen Universität Wuppertal.
  • Exploring American-Lebanese Identity Production: The Atlas Group Project. Februar 2012. Im Rahmen der Internationalen Konferenz “Hyphenated Identities, Hybrid Selves: Explorations through Literature and Cinema”, University of Mumbai (Indien).

 

Publikationen:

 Monographie

Bildung und Heteronomie. Grundlegung einer kritischen Theorie des Subjekts wider seine Pragmatisierung. [= Reihe Ethik im Unterricht. Band 13] Münster: Waxmann 2020.

 

Herausgeberschaften

Fragmentierung in der Lehrkräftebildung. Das Lehramtsstudium im Spannungsfeld von Professionsorientierung, Bildungstheorie und (Fach-)Wissenschaft. Baden-Baden: Nomos 2024. (gemeinsam mit Anne Gräf, Simon Helling, Daniel Losch, Pia Rojahn und Sebastian Wendland) [im Erscheinen]

Das Programm des realen Humanismus. Festschrift für Ludwig Feuerbach zum 150. Todesjahr. [= Reihe Internationale Feuerbachforschung. Band 9] Münster: Waxmann 2023. (gemeinsam mit Katharina Gather, Ursula Reitemeyer und Stephan Schlüter) doi.org/10.31244/9783830996194 (open access)

Philosophie und Pädagogik der Zukunft. Ludwig und Friedrich Feuerbach im Dialog. [= Reihe Internationale Feuerbachforschung. Band 7] Münster: Waxmann 2018. (gemeinsam mit Stephan Schlüter und Jan Thumann)

Aufsätze zur Ideologiekritik. Herausgegeben über den AStA der Universität Münster. Münster 2016 (gemeinsam mit Stefan Grosz, Agathe Polcik und Jan Thumann). Online abrufbar unter: https://epflicht.ulb.uni-muenster.de/urn/urn:nbn:de:hbz:6:2-90420

 

Artikel

„Den ‚Strukturzusammenhang‘ begreifen. Fragmentierung als philosophisches Problem und die Möglichkeit ihrer didaktischen Vermittlung.“ In: Anne Gräf et al. (Hrsg.): Fragmentierung in der Lehrkräftebildung. Das Lehramtsstudium im Spannungsfeld von Professionsorientierung, Bildungstheorie und (Fach-)Wissenschaft. Baden-Baden: Nomos 2024. [im Erscheinen]

„Ein postkolonialer realer Humanismus? Edward W. Said im Lichte materialistischer Anthropologie und Gesellschaftstheorie.“ In: Ursula Reitemeyer et al. (Hrsg.): Das Programm des realen Humanismus. Festschrift für Ludwig Feuerbach zum 150. Todesjahr. Münster: Waxmann 2023, S. 337-362.

„Einleitung. Friedrich Feuerbach – ‚Nichts weniger als ein Organ seines Bruders Ludwig‘?“ In: Stephan Schlüter et al. (Hrsg.). Philosophie und Pädagogik der Zukunft. Ludwig und Friedrich Feuerbach im Dialog. Münster: Waxmann 2018, S. 9-21. (gemeinsam mit Stephan Schlüter und Jan Thumann)

„Natur, Mensch, Leib. Ludwig und Friedrich Feuerbach im Dialog mit der älteren Kritischen Theorie.“ In: Stephan Schlüter et al. (Hrsg.). Philosophie und Pädagogik der Zukunft. Ludwig und Friedrich Feuerbach im Dialog. Münster: Waxmann 2018, S. 109-137. (gemeinsam mit Jan Thumann)

„Vorwort. Qui dit étude dit travail.” In: AStA der Universität Münster (Hrsg.). Aufsätze zur Ideologiekritik. Münster 2016, S. 4-11. (gemeinsam mit Stefan Grosz, Agathe Polcik und Jan Thumann)

 

Rezensionen/Rezensionsaufsätze

„‚Denn das Wahre ist das Ganze nicht . . .‘ Beitrage zur negativen Anthropologie Ulrich Sonnemanns, edited by Tobias Heinze and Martin Mettin. In: Philosophy Today, Jg. 67, H. 4/2023, S. 997-1001. https://doi.org/10.5840/philtoday2023674511

„Philosophische Anthropologie als kritische Theorie? Über: Gérard Raulet: Das kritische Potential der philosophischen Anthropologie. Studien zum historischen und aktuellen Kontext.“ In: Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau (SLR), Jg. 62, H. 84/2022, S. 14-19.

„Jenseits des Arbeitszwangs. Thesen zu einer anderen Gesellschaft (Christian Oswald).“ In: Widersprüche. Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 42, H. 165/2022, S. 129-135. (gemeinsam mit Agathe Polcik)

„Demokratie und Bildung (Micha Brumlik).“ In: Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau (SLR), Jg. 60, H. 81/2020, S. 116-119.

 

Sonstige wissenschaftliche Aktivitäten/Mitgliedschaften:

Mitgliedschaften

  • Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft e.V.
  • Deutsche Gesellschaft für Philosophie e.V.
  • Gesellschaft für Philosophie- und Ethikdidaktik e.V.
  • Arbeitskreis Kritische Bildungsforschung am Institut für Sozialforschung (IfS) in Frankfurt a.M.

Sonstiges

M. Ed., M. A.

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