Zentrum für Graduiertenstudien

Frau Desirée Kröger

Didaktik der Mathematik

Biografie

Kurzbiographie

  • Seit Oktober 2011: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich C – Mathematik und Naturwissenschaften, Arbeitsgruppe Didaktik und Geschichte der Mathematik, Bergische Universität Wuppertal
  • Juni – September 2011: Wissenschaftliche Hilfskraft im Fachbereich C – Mathematik und Naturwissenschaften, Arbeitsgruppe Didaktik und Geschichte der Mathematik, Bergische Universität Wuppertal
  • Mai 2011: Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen mit den Fächern Mathematik und Geschichte, Bergische Universität Wuppertal
  • WS 2004 – SoSe 2011: Lehramtsstudium für Gymnasien und Gesamtschulen mit den Fächern Mathematik und Geschichte, Bergische Universität Wuppertal
  • 2004: Abitur am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium, Düsseldorf
  • Geboren am 29.12.1984 in Düsseldorf

 

Titel und Abstract des Dissertationsprojekts

„Traditionen der schriftlichen Mathematik und Mathematikvermittlung: Die mathematischen Anfangsgründe des 18. Jahrhunderts“
(Betreuer: Prof. Dr. Klaus Thomas Volkert, Bergische Universität Wuppertal)

Die sogenannten mathematischen Anfangsgründe sind eine Literaturgattung des 18. Jahrhunderts, der lange Zeit in der mathematikhistorischen Forschung nur wenig Beachtung geschenkt wurde. Es handelt sich um deutschsprachige mathematische Lehrbücher, die hauptsächlich für den Gebrauch an Universitäten geschrieben worden sind. Sie stellen das gesamte unterrichtete mathematische Wissen ihrer Zeit dar. Daher finden sich in den Anfangsgründen nicht nur Ausführungen zur reinen, sondern auch zur angewandten Mathematik, die in Gestalt von mechanischen, optischen, astronomischen und architektonischen Wissenschaften in Erscheinung treten. Die Besonderheit dieser Lehrbücher besteht darin, dass die Mathematik von ihren Grundlagen an ohne Vorkenntnisse erlernt werden konnte. Durch die enge Anbindung und Anpassung an die universitäre Lehre kann angenommen werden, dass sich in den Anfangsgründen bereits einige didaktische Elemente wiederfinden, die das Erlernen dieser Wissenschaft erleichtern sollten.

Als Verfasser der mathematischen Anfangsgründe traten in erster Linie Professoren auf, die sich der mathematischen Lehre besonders verpflichten fühlten. Als ein einflussreicher Lehrbuchautor hat sich Abraham Gotthelf Kästner (1719-1800) erwiesen. Seine „Mathematischen Anfangsgründe“ waren in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts weit verbreitet. Kästner galt als ausgezeichneter Kenner der mathematischen Literatur und Historie. Nicht nur in seinen Anfangsgründen, sondern auch in seiner „Geschichte der Mathematik“ sind zahlreiche historische Aspekte und Literaturverweise zu finden. Durch seine zahlreichen Schriften ist es möglich, sich ein Bild über den Zustand der Mathematik an deutschen Universitäten und ihr Ansehen in der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts zu machen.

Zunächst wurden diejenigen Lehrbücher lokalisiert, die sich der Anfangsgründe-Literatur zuordnen lassen. Das Ziel ist es, ausgewählte Lehrbücher unter verschiedenen Fragestellungen zu untersuchen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Stellenwert der Mathematik im Bildungssystem des 18. Jahrhunderts. Auch der Einfluss auf das 19. Jahrhundert soll berücksichtigt werden, denn erst ab dann war ein eigenständiges Studium der Mathematik möglich. Zudem wurde im 19. Jahrhundert die Unterscheidung zwischen Schul- und Hochschulmathematik gezogen, die bereits in den Anfangsgründen in Form von elementarer und höherer Mathematik zu finden ist. Auch in fachwissenschaftlicher Hinsicht bieten die Inhalte in den Anfangsgründen einen interessanten Forschungsgegenstand. Nicht nur die Entwicklung der mathematischen Fachterminologie, sondern auch die Ausarbeitung mathematischer Probleme (z. B. Parallelenproblem) oder Methoden (z. B. Vollständige Induktion) sollen untersucht werden.

Dieses Dissertationsprojekt ist Teil des übergeordneten Projektes „Traditionen der schriftlichen Mathematik und Mathematikvermittlung im deutschen und im französischen Sprachraum zwischen 1650 und 1820 – Herausbildung und Differen­zierung von wissenschaftlichen Disziplinen in nationalen Kontexten“ (unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Thomas Volkert, FB C, und Prof. Dr. Volker Remmert, FB A, Bergische Universität Wuppertal). Hier soll es darum gehen die Inhalte der deutschsprachigen Anfangsgründe-Literatur mit anderen mathematischen Lehrwerken zu vergleichen, nämlich der französischsprachigen Cours-Literatur und der lateinischsprachigen Cursus-Literatur der Jesuiten.

 

 

Neuigkeiten

Vortragstätigkeit

  • „Die „Anfangsgründe der Mathematik“ von Abraham Gotthelf Kästner. Die Klassifikation der mathematischen Wissenschaften“, 12. Tagung Allgemeine Mathematik: Mathematik im Prozess – Philosophische, historische und didaktische Perspektiven, Universität Siegen, 11.05.2012.
  • „Abraham Gotthelf Kästner and his „Mathematische Anfangsgründe“, 23rd Novembertagung on the History of Mathematics, Bergische Universität Wuppertal, 07.11.2012.
  • „Abraham Gotthelf Kästner and his „Mathematische Anfangsgründe“, Third International Conference on the History of Mathematics Education (3ICHME), Uppsala University, Uppsala / Schweden, 26.09.2013.
  • „Abraham Gotthelf Kästner and his „Mathematische Anfangsgründe“ – didactic features“, 24th Novembertagung on the History of Mathematics, De Morgan House, London / GB, 22.11.2013.

  • Verschiedene Vorträge im Oberseminar „Geschichte der Mathematik“, FB C, AG Didaktik und Geschichte der Mathematik, Bergische Universität Wuppertal.

 

Publikationen

  • Die „Mathematischen Anfangsgründe“ von Abraham Gotthelf Kästner. Die Klassifikation der mathematischen Wissenschaften. In: Mathematik im Prozess. Philosophische, historische und didaktische Perspektiven. Hg. v. G. Nickel u.a., Wiesbaden, Springer, 2013, S. 137-150.
  • Ein Mathematiker, der nicht rechnen kann? Die Karikatur von Carl Friedrich Gauß über Abraham Gotthelf Kästner. In: Mathematische Semesterberichte, 61/1, Berlin und Heidelberg, Springer, 2014. DOI: 10.1007/s00591-013-0125-x

Sonstige wissenschaftliche Aktivitäten/Mitgliedschaften

  • Mitgliedschaft im Interdisziplinären Zentrum für Wissenschafts- und Technikforschung (IZWT), Bergische Universität Wuppertal.
  • Mitorganisation der „Novembertagung 2012“ (internationale Tagung für DoktorandInnen der Mathematikgeschichte).
    (Link: http://www.henrikkragh.dk/novembertagung/history.html)

 

 

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